Eine ganze Reihe von Psychotherapeuten und Psychiatern weisen immer wieder darauf hin, dass passives Spielen, also quasi das Mit-sich-spielen-lassen, vordefinierte Spielabläufe also, der Entwicklung der Heranwachsenden abträglich ist.
Sie raten, den Kindern bis zur Pubertät keine Beschäftigung am Computer zu gestatten, kognitive Leistungsverschlechterungen, die dadurch zustande kommen, dass die Kinder den Computer viel zu häufig benutzten, seien durch Studien belegt. Die Wissenschaftler plädieren für Spiele, bei denen sich das Kind aktiv mit einer Sache auseinandersetzen muss. Also seien Spiele, die batteriegetrieben laufen, also keine Eigenaktivität fordern, schlicht ungeeignet. Auch von Computerlernspielen raten die Experten Abstand zu nehmen. Nun sieht die Situation in deutschen Kinderzimmern, gefördert durch intensive mediale Werbung, vollkommen anders aus. Wo früher der Bauernhof aus Holzstäbchen stand, mit handgeschnitzten Figuren von Kühen, Schafen und Schweinen, kämpfen heute Weltraumaliens mit Strahlenkanonen, entweder als Plastikfiguren in Realitas oder auf dem Computerbildschirm, um die Gunst der Kleinen. Jede Art von eigenständiger Kreativität wird unterdrückt.
Einen Ausweg aus diesem Dilemma bieten sicherlich technische Spielsysteme, mit denen das Kind auch die Grenzen der physikalischen Möglichkeiten ausloten kann, mit denen eigene Ideen verwirklicht werden können, oder aber eben einfach nicht funktionieren. Weil die Welt anders funktioniert. Bei Computerspielen spielt auch ein gewisser Verlust der Realitätsbezogenheit immer eine Rolle. Nun ist das rigorose Computerverbot in unserer technisierten Welt sicherlich nicht der Königsweg. Vielmehr sollte eine ausgeglichene Balance gesucht werden. Computer und Bauklötze. Es ist also angeraten, einen gangbaren Kompromiss zu finden, der sich auch mit der Realität der Kinder und ihrem sozialen Umfeld verträgt. Außerdem ist das Beherrschen des PCs heute Grundvoraussetzung für nahezu jede Ausbildung.