Die Philosophie der Walddorfschulen, die durch die Grundsätze der Anthroposophie, so wie sie Rudolf Steiner, der von 1861-1925 gelebt hat, bestimmt ist, muss, eben aufgrund der steinerschen Theosophie unbedingt mit naturbelassenen Materialen arbeiten. Das betrifft natürlich vor allem das Spielzeug. In Walddorfschulen wird man nur äußerst selten Spielzeuge aus Plastik finden. Holz ist das favorisierte Material. Wenn das Holz bemalt ist, dann ausschließlich mit Naturharzlacken. Die Ecken sind rund und abgeschliffen. Walddorfpädagogik, die Anthroposophie ist der Versuch, neben der unmittelbaren materiellen Welt auch geistig-seelisch Komponenten zu realisieren. Die Konfrontation der Kinder mit der Umwelt soll also, wie auch die Holzspielzeuge und Baumwolltextilien der Puppen mit denen gespielt wird, naturbelassen sein.
Mag auch nicht jeder der Philosophie Rudolf Steiners zustimmen, die Nutzung von nicht technisiertem, nicht vordefiniertem Spielzeug ermöglicht den Kindern zumindest in dieser Beziehung eine saubere Umwelt. Spielzeug kann auf mannigfaltige Art mit gefährlichen Schadstoffen belastet sein. In den benutzten Farben finden sich oftmals Weichmacher wie TCEP, Flammschutzmittel werden mit Toluol und Xylol zusammen mit Benzol hergestellt. Phenolformaldehydharze also Epoxidharze sind in der Bemalung verarbeitet und grundsätzlich gesundheitsschädlich. Nickelhaltige Metallteile können gefährlich sein. Kleber enthalten unter Umständen Cyanidverbindungen, in Sekundenkleber findet sich in großen Mengen die äußerst giftige Substanz Cyanoacrylat.
Wie können Eltern feststellen, ob bei ihrem Kind bereits eine Vergiftung vorliegt? Die Giftstoffe lagern sich vor allem im Zahnbereich ab. Ein vom Zahnarzt erstelltes Kiefer-Panoramabild klärt ab, ob Gift vorhanden ist. Beim Autoimmuntest werden Fettgewebe untersucht. Eine andere Methode ist das sogenannte Positronen-Emissions-Tomogramm PET. Es dient dem Nachweis einer toxischen Hirnschädigung.
Eine vorbeugende Maßnahme sind durchaus naturbelassene Spielzeuge. Aber auch Spielwaren mit Gütesiegeln wie dem spiel-gut Zeichen, dem Blauen Engel, der Aufschrift Textiles Vertrauen, oder eine Schadstoffprüfung nach „Tex-Standard 100“ sowie das „TÜV Proof-Siegel“ sind eigentlich Garanten für unbelastetes Material. Leider wurde in den letzten Jahren auch häufig festgestellt, dass asiatische Produzenten diese Gütesiegel kopieren, also fälschen.